Von Irun (Hondarribia)
nach Colunga

Pilgertour 2001
auf dem Camino de la Costa

Spanienkarte - Tour 2001

Via de la Plata - Pilgertour 2001

Einführung

Geschichte, Beschaffenheit und Verlauf

Die Furcht, den Mauren in die Hände zu fallen, hielt noch bis weit ins 11. Jh. viele Christen davon ab, durch das spanische Binnenland zum Apostelgrab zu ziehen. Keiner wollte das Schicksal der Elenden teilen, die auf einem orientalischen Markt als Sklaven verkauft wurden. So schien der Weg an der baskischen – kantabrischen – asturischen Küste entlang sicherer zu sein, und man konnte zudem die Heil bringende Reliquiensammlung von Oviedo besuchen. Wer allerdings glaubt, dass die Küstennähe überwiegend flaches Land ohne allzu große Hindernisse bietet, sieht sich bald getäuscht. Die breiten Flussmündungen der baskischen Biskaya-Flüsse versperren dem Pilger den Weg. Was heute als reizvolle Bootsfahrt empfunden wird, war früher auf unsicheren Kähnen eine waghalsige Angelegenheit, zumal die Fährleute ein teilweise raffgieriges Volk waren, die Pilger auch mal bewusst ins Unglück stürzten. Dazu ist die Küstenlinie gesäumt von steilen Bergausläufern und Felsbarrieren. Im Gegensatz zum Camino Francés gibt es auf der alten Nordroute keine weiten Ebenen, selten reicht der Blick in die offene Landschaft.

Doch an abwechslungsreichen, atemberaubenden Landschaftseindrücken mangelt es an diesem Weg eben deshalb nicht.

Da ist das Baskenland mit seinen hohen bewaldeten Hügelkuppen, an deren Hängen verstreut stattliche Bauernhäuser stehen. Romantische Fischerdörfer an den Flussmündungen, Buchten und Sandstrände, Kapellen auf steilen Felsen hoch über dem Meer und als Zeugnis früherer Besiedlung: Höhlenmalereien, Megalithgräber, uralte Klöster und Kirchen.

Im benachbarten Kantabrien und Asturien drängt das über 2600 m hohe Massiv der Picos de Europa – eine gigantisch schöne Hochlandschaft - fast bis ans Meer, und selbst westlich von Oviedo begleiten die Ausläufer der kantabrischen Kordilleren den Küstenweg noch lange.

Nicht zuletzt dadurch, dass der Hauptstrom der Pilger den Camino Francés nahm, hat sich dieser Teil Nordspaniens einen enormen Reichtum an Kunstschätzen bewahrt.

Der Weg beginnt an der französisch/spanischen Grenze in

Hondarribia (mittelalterlich geprägte Altstadt) und führt über

San Sebastian (Kathedrale, Jacobusgesellschaft, Badekurort),

Zumaya (Ermita de Santiago und Museum Zuloaga),

Gernika (Bundeszentrum der biskayischen Basken bei der Hl. Eiche),

Bilbao (Kathedrale Santiago, 15 Jh., Guggenheim-Museum),

Castro-Urdiales (ehem. Römerhafen, Templerburg),

Laredo (wichtiger Hafen für englische und französische Pilger),

Santander (Kathedrale, Seebad),

Santillana del Mar (rom. Stiftskirche Sta. Juliana 12./14. Jh., Höhle von Altamira),

San Vincente de la Baquera,
Unquera,
Llanes,
Ribadasella (jeweils alte Pilgerstationen),

Colunga, Villaviciosa (mittelalterliche Kirchen) bis

Oviedo (alte Königsresidenz, Kathedrale, Reliquiensammlung).


Fortsetzung siehe Pilgertour 2003.
(Meine Erfahrungen auf diesem Teil des Küstenweges habe ich in einem Pilgerbericht niedergelegt: Auf dem Camino de la Costa, Pilgertour 2001, 32 Seiten, Din. A 5.)

Beschreibung der Pilgertour

Irun (Hondarribia) - Colunga

Zeitraum der Pilgertour: 03.09.2001 - 24.09.2001
Streckenname: Camino de la Costa
Erster Teil des Camino del Norte
Gesamtanzahl der Etappen: 18 Stück
Gesamtlänge der Strecke: 460,5 km

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1. Etappe Hondarribia - San Sebastian

Datum: Dienstag 04. September 2001
Länge der Etappe: 26 km

Zwischenstationen: Pasaia

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Hondarribia liegt unmittelbar am Flughafen von San Sebastian. Es ist ein ausgesprochen reizender Küstenort mit einer gotischen Kirche, einem mittelalterlichen Stadttor, Resten einer alten Stadtmauer und einer Jugendherberge. Von hier aus muss man nach San Sebastian einige Hügel überqueren (bis zu 500 m). In Pasaia wird ein Meeresarm mit dem Boot überquert. Unterwegs herrliche Ausblicke sowie eine Santiago-Kapelle und die Kirche von Guadelupe. Es gab auch Brunnen mit Trinkwasser. San Sebastian ist eine Großstadt voller Sehenswürdigkeiten. Für einen Ruhetag hier war es uns jedoch noch zu früh. Deshalb besuchten wir nur die Kathedrale und die Jacobusgesellschaft. Jugendherberge ist vorhanden.

2. Etappe San Sebastian - Zarautz

Datum: Mittwoch 05. September 2001
Länge der Etappe: 24 km

Zwischenstationen: Igeldo - Orio

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Der Aufbruch aus San Sebastian ist ein Erlebnis für sich. Bis Zarauz sind einige Höhen zu meistern. Die Kapelle „St. Martin“ wird passiert. Es gibt immer wieder herrliche Ausblicke – links Schwarzwald/Allgäu und gleichzeitig rechts das Meer. Die Jugendherberge nimmt auch Pilger auf.

3. Etappe Zarautz - Deba

Datum: Donnerstag 06. September 2001
Länge der Etappe: 23 km

Zwischenstationen: Zumaia - Itziar

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Die anstrengende Wegführung wird durch die tolle Landschaft kompensiert. Der Abstieg nach Deba erwies sich als steil, unwegsam und daher gefährlich. Die Kirche ist sehenswert und mit einigen Jacobusdarstellungen bestückt.

4. Etappe Deba - Markina-Xemein

Datum: Freitag 07. September 2001
Länge der Etappe: 25 km

Zwischenstationen: Mutriku

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Die Wegführung nimmt offensichtlich jeden größeren Hügel mit, was sehr anstrengend ist, besonders bei Regen. In diesem Fall bietet die kleine Kirche in Larruskain mit ihrem geschlossenen Vorbau idealen Schutz. Die BI-633 bis Markina-Xemein ist stark befahren, dafür ist eine Warnweste nötig. Sehenswert dort ist neben der Pfarrkirche die Kirche San Miguel de Aretxínaga mit ihrem Altar aus gigantischen Felsblöcken und davor einer Ochsenrennbahn.

5. Etappe Markina-Xemein - Gernika-Lumo

Datum: Samstag 08. September 2001
Länge der Etappe: 26 km

Zwischenstationen: Cenarruza - Arbazegi-Gerrikaitz

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Nach einem anstrengenden Aufstieg an mehreren Wegkreuzen vorbei erreicht man das Kloster Cenarruza. Vorher könnte man in Bolibar noch das Simón-Bolívar-Museum besichtigen, wenn es denn dann gerade geöffnet ist. Die Mönche des Klosters sind gastfreundlich, es gibt dort eine Pilgerherberge. Später in Olabe-Zarrabenta entdecken wir eine weitere Ochsenrennbahn. Der Zielort Gernika besitzt einen sehenswerten Ortskern.

6. Etappe Gernika-Lumo - Bilbao

Datum: Sonntag 09. September 2001
Länge der Etappe: 33 km

Zwischenstationen: Goikolexea - Larrabetzu - Lezama

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Die Etappe ist lang und zu Beginn sehr anstrengend. Leider regnete es bei der Ankunft in Bilbao in Strömen, außerdem war es Sonntag – eine absolut ungünstige Konstellation. Alles geschlossen. Die Jugendherberge ist sehr zu empfehlen. Bilbao hat als Großstadt einiges zu bieten, nur nicht gerade montags.

7. Etappe Bilbao - Santurce

Datum: Montag 10. September 2001
Länge der Etappe: 13 km

Zwischenstationen: Erandio - Getxo - Portugalete

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An Stelle des Ruhetages gab es hier nur eine Minietappe. Zunächst besuchten wir die Santiago-Kathedrale, die leider geschlossen war. Dann folgt man dem Fluss Nervión. Dabei wird das Guggenheim-Museum passiert mit seiner atemberaubenden Architektur. Dahinter eine eigentümliche, abgestorbene Industriebrache. Die nächste Attraktion ist die hängende Fähre in Getxo. Santurce ist ein malerischer Hafenort. Die gewonnene Zeit nutzten wir für eine Großwäsche.

8. Etappe Santurce - Castro Urdiales

Datum: Dienstag 11. September 2001
Länge der Etappe: 24 km

Zwischenstationen: Zierbena - La Arena - Onton - Miono

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Der Weg verläuft viel in Sichtweite zum Meer. In La Arena und Miońo hat man Meerberührung. Castro-Urdiales ist ein beeindruckender Ort mit einer gotischen Kirche, einer Templerburg und einem romantischen Hafen.

9. Etappe Castro Urdiales - Santona

Datum: Mittwoch 12. September 2001
Länge der Etappe: 26 km

Zwischenstationen: Islares - Liendo

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Der Weg führt über die N-634, die wegen der parallel laufenden Autobahn fast verkehrsfrei ist. Den Rand des Streu-Ort Liendo erreicht man gegen Mittag. Man kann von der Landstraße weg zum Ortskern gehen, um dort die Infrastruktur zu nutzen. Man gelangt dann automatisch wieder auf die Landstraße. Von Laredo geht es per Boot nach Santońa.

10. Etappe Santona - Isla

Datum: Donnerstag 13. September 2001
Länge der Etappe: 23km

Zwischenstationen: Berria - Noja - Ris

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Von Berria bis Noja geht es am Strand entlang, nicht ohne einen opulenten Hügel zu überqueren, dennoch traumhaft. Ab Noja gibt es inzwischen eine andere Streckenführung. Bezogen auf unsere Tour ist es ratsam ab Noja bis Isla auf der Landstraße zu gehen.

11. Etappe Isla - Santander

Datum: Freitag 14. September 2001
Länge der Etappe: 23 km

Zwischenstationen: Arnuero - Ajo - Pena - Langre - Loredo - Somo

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Nach Isla ist es nicht schwierig auf der alten Wegführung bis Somo zu gelangen, um von dort aus mit dem Boot nach Santander zu schippern. Santander hat als Großstadt viel zu bieten. Herausheben möchte ich die Kathedrale mit einigen Jacobus-Darstellungen.

12. Etappe Santander - Boo de Pielagos

Datum: Samstag 15. September 2001
Länge der Etappe: 30 km

Zwischenstationen: Monte - Liencres

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Zunächst geht der Weg entlang der Strandpromenade bis zum Leuchtturm und danach entlang der Steilküste. Inzwischen gibt es offensichtlich eine günstigere Wegführung etwas von der Küste weg.

13. Etappe Boo de Pielagos - Santillana del Mar

Datum: Sonntag 16. September 2001
Länge der Etappe: 22 km

Zwischenstationen: Mogro - Miengo - Cuchia - Carabias - Barreda - Vivedo

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Für den Einstieg in die Etappe gibt es einen Wegweiser. Am Bahnhof von Mogro findet sich eine Kacheldarstellung der spanischen Pilgerwege. Man wird über lange Zeit begleitet von einer Doppelpipeline und Lorenanlage der Firma Sovey. Santillana del Mar ist ein absolutes Schmuckstück. In der Kirche liegen die Reliquien der Heiligen Juliana.

14. Etappe Santillana del Mar - San Vincente de la Barquera

Datum: Montag 17. September 2001
Länge der Etappe: 28 km

Zwischenstationen: Orena - Cobreces - Trastierra - Comillas - Trasvia - La Rabia - Gerra

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Die Etappe ist unproblematisch. In Cobreces trafen wir auf ein Zisterzienserkloster. In Comillas gab es die kirchliche Universität und einen Palast zu bestaunen. San Vincente betritt man über eine beeindruckende Brücke mit vielen Bögen über 600 m. Sehr schön die mittelalterliche Burg und die gotische Kirche.

15. Etappe San Vincente de la Barquera - Unquera

Datum: Dienstag 18. September 2001
Länge der Etappe: 16 km

Zwischenstationen: Santillan - Prellezos - Los Tanagos

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Die Etappe bietet herrliche Blick auf die Picos de Europa. In Unquera führt eine Brücke über den Ria de Tina Mayor. Mitten auf dieser Brücke ist die Grenze zwischen Kantabrien und Asturien. Ab hier beginnen Wegzeichen in Form der Strahlen-Muschel.

16. Etappe Unquera - Llanes

Datum: Mittwoch 19. September 2001
Länge der Etappe: 24 km

Zwischenstationen: Colombres - El Perla - La Franka - Buelna - Pendueles - Vidiago - Riego - Puron - San Roque del Acebal

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Die Etappe bietet wieder den Blick ins Gebirge. Llanes zeichnet sich aus Badeort mit einer mittelalterlichen Altstadt und der Marienkirche, dazu eine wunderbare Strandpromenade.

17. Etappe Llanes - Ribadesella

Datum: Donnerstag 20. September 2001
Länge der Etappe: 24 km

Zwischenstationen: Poo - Celorio - Barro - Naves - Nueva - Pineres

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Weil die Wegbeschreibung uns immer wieder zur Landstraße AS 263 führte blieben wir gleich darauf. Wir passierten Kapellen ein altes Kloster, hatten Blick auf die Berge und sahen, wie sich ein Fluss durch den Strand ins Meer drückt. Die Touristeninformation von Ribadasella war in einem alten Horreo untergebracht. Beeindruckend auch die Kirche und die Strandpromenade.

18. Etappe Ribadesella - Colunga

Datum: Freitag 21.09.05
Länge der Etappe: 23 km

Zwischenstationen: La Vega - Berbes - La Espasas - La Isla

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Anfang in Sichtweite des Meeres, dann entlang der Straße ging es relativ unspektakulär dem Ende zu. Am frühen Nachmittag erreichten wir Colunga. Ab Ribadaslla fährt ein Bus bis Villaviciosa. Dort steigt man um nach Oviedo, wo wir die letzten Tage verbrachten. Oviedo ist anerkanntes Kulturzentrum. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.